Vom 06.10.-12.10.2024 war eine ugandischen Delegation des Gesundheitsministeriums und der Association of Ambulance Professionals Uganda (AAPU) in Deutschland. Dabei standen die Themen Qualitätsmanagement und -kontrolle im Mittelpunkt.
Im November 2021 wurde die ugandische EMS-Policy (Emergency Medical Services) und die damit verbundenen Strategie zur Umsetzung der vorgegebenen Standards, SOPs und Algorithmen verabschiedet. Damit hat das ugandische Gesundheitsministerium, federführend die Abteilung Notfallversorgung, weitreichende Aufgaben im Bereich Qualitätsmanagement und -kontrolle für die rettungsdienstliche Versorgung übertragen bekommen.
Aufgrund mangelnder Peronalkapazitäten und der noch im Aufbau befindlichen Fachkompetenzen innerhalb des Gesundheitsministeriums, würde das ugandische Gesundheitsministerium diese vertrauenswürdige Aufgabe gerne an die bereits langjährig unterstützend wirkende AAPU übertragen.
Dabei sind die zentralen Fragestellungen:
-Wie kann diese Übertragung gelingen?
-Welche Strukturen müssen dafür geschaffen werden?
-Wie können Aufgaben zur Qualitätssicherung und -kontrolle ausgeführt werden?
Diese Themen hat die zweiköpfige ugandische Delegation, bestehend aus dem Commissioner des Gesundheitsministeriums und dem Repräsentanten des AAPU-Präsidenten, im Austausch mit uns und Partnern aus unserem Netzwerk in der Schweiz diskutiert.
Im schweizer Rettungsdienstsystem sind die jeweiligen Kantone zuständig, die den Bereich Zertifizierung und Qualitätssicherung ebenfalls an einen Fachverband, den IVR-Interverband Rettungswesen, ausgelagert haben. Da dieses best-practice-Beispiel für Uganda als Blaupause dienen könnte, war der Austausch mit den schweizer Kollegen für die ugandische Delegation hoch spannend.
Neben dem Aufenthalt beim Interverband Rettungsdienst in Luzern besuchte die Delegation während des einwöchigen Aufenthalts
-das Bayerische Innenministerium in München mit einem Vortrag zum Thema Grundzüge des Rettungsdienstes in Bayern mit Fokus auf Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung
-das INM – Institut für Notfallmedizin und Medizinkontrolling der LMU, mit dem wissenschaftlichen Fokus der Standortfestlegung von Rettungsmitteln und deren Evaluation
-den BRK-Landesverband, als größten Rettungsdienstträger in Bayern
-sowie die staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried, die für die Qualifikation von Führungskräften im Katastrophenschutz zuständig ist.
Ein Besuche der Integrierten Leitstelle Nürnberg, einer Malteser-Rettungswache und des bildung37° Bildungszentrums rundete den Aufenthalt ab.
Mit vielen Anregungen und Impulsen im Gepäck trat die ugandische Delegetion die Rückreise an, um die gewonnenen Erkenntnisse zu Hause umzusetzen.